Metallbaumeister Thomas Baier will in Arnbruck produzieren
CSU-Gemeinderäte und Vorstandsmitglieder besuchten ihn in seinem Betrieb in Prackenbach
Arnbruck. Thomas Baier, 24-jähriger gelernter Landwirt und Metallbaumeister aus der Scharebenstraße 29a in Arnbruck, produziert in einer gemieteten Halle des Prackenbacher Speditionsunternehmens Altmann den „Baier-Stoi“, einen vollautomatisierten Mobilstall. Sein Ziel: Er will in seiner Heimatgemeinde eine eigene Produktionshalle bauen, im Gewerbegebiet am Flugplatz, wo er auch bereits ein Grundstück erworben hat. Mit genug Platz für die großen Maschinen, Material und Hallenkran. CSU-Gemeinderäte und Vorstandsmitglieder, an der Spitze Bürgermeisterkandidatin Angelika Leitermann, besuchten ihn am Donnerstagabend in Prackenbach.
Baier: „Wir arbeiten hier in Prackenbach mit vier Mann in einer großen Halle, die ich mieten konnte.“ Das Produkt: Ein 12m langer, 4m hoher und 3m breiter vollautomatisierter mobiler Hühnerstall, in dem viele Arbeitsstunden und hochwertige Materialien stecken, und in dem in Kürze 330 Legehennen im Bio-Ei-Betrieb oder 450 im herkömmlichen Betrieb Platz finden werden. Mit einem herkömmlichen „Hennastoi“ oder einer massiv gebauten Hühnerfarm hat der „Baier-Stoi“ so viel wie gar nichts mehr gemein; es ist ein tiergerechter Lebensraum für Geflügel, in dem eine hochkomplexe Technik verbaut ist, praxisgerecht für den Halter und schonend für die natürliche Umwelt, in der er Platz findet. Batterien und Photovoltaik versorgen ihn mit Strom für die Förderbänder, Fenster und Einstiegsluken.
Dass Thomas Baier Lösungen entwickelt hat, die dem Hühnerhalter viel Arbeit ersparen oder erheblich erleichtern, ist einmalig. Er selbst hält ja in Arnbruck seit Jahren zwei mobile Hühnerställe und die Erfahrungen aus dem Betrieb hat er in erstaunliche technische Lösungen umgesetzt. Die geschweißte Grundkonstruktion verkleidet er mit pflegeleichten Sandwich-Platten. Innen alles Edelstahl, die Sitzstangen, die Legeboxen sind zusätzlich mit Astro-Turf-Kunstrasen belegt, so dass die Eier nach Ablage sauber bleiben und ins Förderband abrollen können. Durch den Kunststoff-Gitterrost fällt der Kot auf eine glatte Folie am Boden, die regelmäßig aufgerollt und per Schaber gereinigt wird.
Der 24-jährige Thomas Baier hat sich die Beschickung des Stalles mit Futter und Wasser per Metallcontainer sogar patentieren lassen. Der fast fertige „Baier-Stoi“ wird demnächst per Tieflader nach Oberfranken gefahren. Alle drei Monate verlässt momentan so ein Produkt die Halle, aber Baiers Ziel ist wegen der immensen Nachfrage ein Vier-Wochen-Turnus. Seine Kunden schätzen, dass Thomas Baier nicht nur konstruiert und baut, sondern über unschätzbares Detailwissen zur Hühnerhaltung verfügt und seine Erfahrung für den Bau nutzt. „Jede Woche soll der mobile Hühnerstall den Standort auf der Wiese wechseln, damit die natürliche Grasnarbe erhalten bleibt. An jedem Tag ist trotz der autonomen Technik ein Kontrollgang nötig!“ Auch ein Hahn gehört zur Hühnerschar, der auf den Habicht achtet und warnt.
Die anwesenden Gemeinderäte und Bürgermeisterkandidatin Angelika Leitermann ließen sich von Thomas Baier ausführlich über die Schwierigkeiten informieren, die bislang gegen eine Verlagerung des Betriebes nach Arnbruck bestehen. Die jetzt ungenügend breite und für Lastwägen und Tieflader nicht befahrbare Zufahrtsstraße zu seinem Grundstück im Arnbrucker Gewerbegebiet verhindern den Hallenbau. Alle betonten, dass sie dafür kämpfen werden, dass ein so innovativer Jungunternehmer wie Thomas Baier seinen Betrieb in Arnbruck ansiedeln kann, weil produzierendes Gewerbe die Wertschöpfung in der Gemeinde steigert und hochqualifizierte Arbeitsplätze schafft. – hw
Bilder: Baierstoi13092019-1: Die CSU-Gemeinderäte staunten, wie viel komplexe Technik in einem „Baier-Stoi“ steckt. Von links: Rosemarie Kaeser, Stefan Achatz, Metallbaumeister Thomas Baier, Bürgermeisterkandidatin Angelika Leitermann, Kathrin Kaeser, CSU-Ortsvorsitzender Franz Kroiß, Josef Nürnberger und Josef Raith.
Baierstoi13092019-2: In der gemieteten Produktionshalle in Prackenbach: Von links CSU-Ortsvorsitzender Franz Kroiß, Josef Raith, Rosemarie und Kathrin Kaeser, Josef Nürnberger, Stefan Achatz, Metallbaumeister Thomas Baier und Bürgermeisterkandidatin Angelika Leitermann. Fotos: Weiß